Eingestellt von - Montag, 3. Februar 2003 - Kommentare

Videos der Erruptionsformen des Vulkanausbruch 2002


In den vier Monaten der aktiven Phase von Ende Oktober bis Anfang Februar lieferte uns der Vulkan Ätna ein tägliches Schauspiel, fast jeden Abend gab es eine andere Form von Auswurf zu sehen, mal waren es lange hohe Lavafontänen und am Folgetag spuckte der Vulkan gleich aus mehreren Schloten. Ein Vulkanausbruch läuft nicht nach einem festen Schema ab, jeder Tag liefert andere Eindrücke, auch wenn es sich jedes Mal um Lava handelte die aus einem Krater geschleudert wurde.

Der Vulkanausbruch 2002 – 2003 ist jedenfalls als der perfekte Vulkanausbruch in die Geschichte eingegangen, er zeigte alle Fassetten und ein reiches Repertoire an vulkanischer Aktivität von Lavafontänen, Lavawalzen, Erdbeben und extremen Aschewolken. Nicht an jedem Tag konnte gefilmt werden, Nebel, Wolken oder Asche erschwerten die Sicht. Die folgenden Aufnahmen wurden mit einer Video 8 Kamera gemacht, leider ziemlich unprofessionell, aber zu dieser Zeit war die Videografie noch ein Hobby. Da es noch kein Youtube gab, und man für den Traffic auf Webseiten bezahlen musste, wurden die Videos in einer kleinen Auflösung in meiner ersten Version von www.sizilien-etna.de integriert. Da altes Filmmaterial nach einem Jahrzehnt bereits stark an Qualität verliert ist ungewiss ob ich diese Aufnahmen aus 2002 irgendwann mal überarbeitet neu publizieren werde, aber ich werde es versuchen. 

Videos  können derzeit nicht abgespielt werden da diese hier auf der neuen Version der Webseite noch importiert werden müssen.

Der Anfang der 2002er Eruption, ein Tag nach dem großen Knall
In diesem Video sieht man die enormen Mengen an Gase und Vulkanasche die der Vulkan Ätna 2002 in die Luft schleuderte. Das Video entstand einen Tag nach der ersten großen Eruption, denn am ersten Tag konnte man vor lauter Asche nichts vom Vulkan sehen, er war in einer riesigen Kilometer breiten Kumuluswolke aus Asche umhüllt, so das man nicht viel von seiner Aktivität sehen konnte. Auf Satellitenaufnahmen konnte man die Länge der Rauchfahne gut erkennen, sie reichte gut 6000 Kilometer bis in die Arabischen Emirate. Die Ostküste der Provinz Catania wurde von den Massen an Vulkanasche regelrecht begraben.  Mein Erlebnis habe ich im Artikel „Jahrhundertausbruch 2002 und die Folgen einer Naturkatastrophe“ festgehalten.

Der Auswurf an Vulkanasche nach 1 Woche
Wie man in diesem Video sehen kann schleuderte der Vulkan auch nach einer Woche Daueraktivität noch enorme Mengen an Vulkanasche aus seinen Kratern. Das einzige was sich änderte war die Richtung in die es die Vulkanasche trieb, mal weiter südlich mal nordöstlich und dann wieder gegen Osten. So erreichten die Aschewolken z.B. Libyen oder Griechenland.

Nachtaufnahme langer dünner Lavaauswürfe, Kerzenexplosion getauft.
In diesem Video kann man sehr hohe Lavafontänen sehen, sie reichten einige hundert Meter hoch, waren allerdings sehr dünn und erinnerten mich an eine Kerze, deswegen nannte ich diese Eruptionsform Kerzenexplosion. Tagsüber konnte man außer Asche nicht viel vom Vulkan Ätna sehen, nachts hingegen bot sich fast jeden Abend ein natürliches Feuerwerk an.

Nachtaufnahme im November, Dauerfeuer getauft.
Hier ein paar Bilder aus der Eruptiven Phase im November, wie man sehen kann sah der Lavaauswurf an diesem Tag anders aus. Eine Art Dauerauswurf verhinderte dass sich hohe Lavafontänen bildeten. Die Explosionen erfolgten im Dauertakt und es gab kaum Pausen, nach einigen kleineren Auswürfen folgte immer eine größere Explosion bei der ein breiter Streuradius erreicht wurde und größere Lavabrocken durch die Luft flogen.

Nachtaufnahmen Ende November, Überraschungseffekt getauft
Am 22. November filmte ich wie an vielen Abenden zuvor, es schien ein „normaler“ Abend zu sein, die Aktivitäten des Vulkans waren nicht sonderlich stark, doch plötzlich begann der Ätna mit schlagartigen Explosionen an Fahrt zu gewinnen. Bei dieser Explosion vibrierten  selbst unsere Fensterscheiben an unserem Haus. Die Explosionen kamen sehr überraschend und fast aus dem Nichts, waren sehr aggressiv und hatten einen Auswurf durch den selbst große Lavabomben in die Ferne geworfen wurden und mehrere Sekunden benötigten um wieder aufzuschlagen.

Nachtaufnahmen im Dezember, Aufbaueffekt getauft
An diesem Abend als ich dieses Video machte bot uns der Vulkanausbruch 2002 eine Serie an sehr hohen, breiten und aggressiven Explosionen die sich regelrecht aufbauten. Es fing mit kleinen Auswürfen an die sich immer weiter aufschaukelten um zu einem dichten, hohen und breiten Lavastrom zu werden der in die Luft geschleudert wurde.
Nachtaufnahmen im Dezember, die Doppelflamme getauft
Hier sieht man ein Video bei dem der Vulkan Ätna gleich aus mehreren Öffnungen Lava durch die Luft schleuderte. Gut zu sehen sind 2 Schlote die Lava auswerfen, etwas weiter links befand sich noch ein dritter Krater der Lava ausspuckte, den sieht man allerdings nicht gut und so nannte ich diese Eruptionsform Doppelflamme. Die Explosionen waren nicht sonderlich stark, aber dennoch sehr schön anzuschauen.

Der Vulkanausbruch 2002 zeigte alles in allem viele Gesichter, alle paar Tage änderte sich der Krater aus dem die Lava geschleudert wurde. An manchen Tagen bildeten sich gleich 3 oder vier Krater die wie an einer Perlenkette symmetrisch nebeneinander verliefen. Diese Form der Aktiven Phase sah sehr schön aus, aber lieferte nur kleine Lavasäulen da sich der Druck auf mehrere Krater verteilen konnte. Was ich hier zeige ist nur ein Bruchteil des großen Spektrums an Aktivitätsformen die ich in den vier Monaten beobachten konnte.



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